Festliche Eröffnung CarbonBlue
- Veröffentlicht am Freitag 20 Juli 2018
CarbonBlue – Heerlen
Am 19. Juli 2018 wurde der neue CarbonBlue-Solarpark eröffnet. Dieses Projekt ist eine Initiative von World of Walas (www.worldofwalas.com).
„Gemeinsam mit 18 innovativen Partnern bietet der CarbonBlue-Solarpark eine holistische und integrale Lösung zur Einsparung von Energiekosten, zum Übergang auf sauberere Energiequellen und gleichzeitig zur Verbesserung der finanziellen, ökologischen und sozialen Performance. Mit über 3.500 Solarmodulen und unterschiedlichen Geschäftsmodellen liefert CarbonBlue ungefähr 36% des Energiebedarfs von Carbon6, produziert es ca. 900.000 kWh pro Jahr und senkt es den CO2-Ausstoß pro Jahr um mehr als 400.000 kg.“ Diese Informationen stammen von der Carbon6-Website.
Helophytenfilter
Welche Rolle spielen wir bei diesem Projekt? Wir wurden gebeten, einen Helophytenfilter zu entwerfen und zu bauen. Das tun wir natürlich gern! Ein interessantes Projekt, bei dem wir unsere Expertise aus zwei Bereichen einsetzen können: Aqua-Flora® und Gabionen.
Was genau ist ein Helophytenfilter? Ein Helophytenfilter ist ein künstlich angelegtes Feuchtgebiet, in dem (häusliches) Abwasser und Regenwasser so lang gereinigt wird, bis es für die Umwelt unschädlich ist. Das tun wir mithilfe von Ufer- und Sumpfpflanzen. Anders als viele glauben sorgt nicht die Vegetation selbst, sondern sorgen hauptsächlich die auf den Wurzeln, Stängeln und Blättern anwesenden Mikroorganismen für die Reinigung. Die Vegetation liefert nur das notwendige Substrat. Diese Mikroorganismen sind für die Zersetzung organischen Materials zuständig und machen 90% der verunreinigenden Stoffe unschädlich. Die Vegetation selbst ist für ungefähr sieben bis zehn Prozent der Reinigung verantwortlich.
Es gibt im Großen und Ganzen zwei Konstruktionsarten: Helopyhtenfilter mit horizontaler und Helophythenfilter mit vertikaler Strömung. Bei der Ausführung mit horizontaler Strömung bewegt der Ausfluss sich aufgrund der Schwerkraft horizontal, parallel zur Oberfläche, ohne Oberflächenwasser. Bei Feuchtgebieten, die für eine vertikale Strömung konstruiert wurden, bewegt der Ausfluss sich (logischerweise) in vertikaler Richtung abwärts von der Pflanzenschicht durch das Substrat, bis es den Filter verlässt.
Wir haben uns dazu entschieden, zwei Bauarten von Helophytenfiltern miteinander zu kombinieren. Dabei haben wir sowohl Eigenschaften der horizontalen als auch der vertikalen Strömungskonstruktion verwendet. Der Ausfluss wird nun durch eine innovative Struktur aus drei Schichten geleitet, wobei wir darauf geachtet haben, dass er lang genug in den einzelnen Schichten verweilt, bevor er zur nächstfolgenden vordringt, damit die Mikroorganismen genügend Zeit für die Zersetzung des Abwassers haben. Als Sedimentbasis und zur Schaffung des notwendigen Höhenunterschieds haben wir Steinkörbe verwendet. Eine Schicht aus Sand und Kieselsteinen dient als Filterbett.
Vegetation
Hinsichtlich der Vegetation haben wir uns für Caltha palustris, Iris pseudacorus, Acorus calamus, Lythrum salicaria, Lysimachia thyrsiflora, Sparganium und Filipendula ulmaria entschieden, die allesamt für ihr ausgeprägtes Reinigungspotenzial und für ihre Fähigkeit, Schwermetalle aufnehmen zu können, bekannt sind. Diese werden wir im Frühling des Jahres 2019 ausbringen.
Eröffnung
Die Eröffnung war spektakulär, mit Figuren, die direkt aus dem Kohleminenzeitalter zu kommen schienen, dann aber mit einer moderneren, zukunftsorientierten Aura. Es wurden mehrere Reden gehalten, es gab einen Markt auf dem allerlei nachhaltige Initiativen und Produkte präsentiert wurden und selbstverständlich auch einen Netzwerk-Markt, auf dem alle Partner sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen präsentieren konnten.